Kaum hatte die Welt einen Funken Hoffnung auf Frieden, zerstört sie Kreml-Kriegstreiber Putin mit einem brutalen Luftangriff auf die Ukraine – u.a. auf die Millionenstädte Odessa und Kiew.
Freitag: Telefonat mit Scholz, Samstag: Selenskyjs Ankündigung, sich für eine diplomatische Friedenslösung einzusetzen, Sonntag die blutige Antwort von Putin und seinen Generälen: Höllenfeuer.
210 Drohnen und Raketen
Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat Russland beim Angriff insgesamt 210 Drohnen und Raketen auf die Energieinfrastruktur der Ukraine abgefeuert. Das Außenministerium sprach von „einem der heftigsten Luftangriffe“ seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022. Russland habe „Raketen gegen friedliche Städte, schlafende Zivilisten, wichtige Infrastruktur“ eingesetzt.
Explosionen wurden auch aus Saporischschja, Dnipro und Krywyj Rih gemeldet. Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge sind Dutzende Marschflugkörper und ballistische Raketen unter anderem durch strategische Bomber auf Ziele im ganzen Land abgefeuert worden.
Wegen „massiver“ Angriffe auf die Ukraine hat Polen Kampfjets aufsteigen lassen.
„Einsätze von polnischen und von alliierten Flugzeugen in unserem Luftraum haben begonnen“, erklärte die polnische Armee am Sonntagmorgen im Onlinedienst X. Zudem seien „alle nötigen Kräfte“ zur Verteidigung des eigenen Staatsterritoriums mobilisiert worden.
Berichte über Tote
In der südukrainischen Großstadt Mykolajiw sind durch Drohnenangriffe zwei Frauen getötet worden. „Verletzt wurden vier Erwachsene und zwei Kinder“, schrieb der Militärgouverneur der Region, Witalij Kim, bei Telegram. Es seien mehrere private Wohnhäuser, ein Hochhaus, ein Einkaufszentrum und eine Reihe von Pkw beschädigt worden.
Mykolajiw ist eine Hafenstadt am Schwarzen Meer östlich von Odessa. Die Stadt wird aufgrund ihrer relativen Nähe zur Front häufig von den russischen Truppen angegriffen.
Lambsdorff: zu früh für Verhandlungen
Die massiven Luftangriffe sind ein erneuter Dämpfer für die leisen Hoffnungen auf Friedensverhandlungen. Nach Ansicht des deutschen Botschafters in Russland, Alexander Graf Lambsdorff, ist die Zeit für Verhandlungen über demilitarisierte Zonen oder einen Waffenstillstand in der Ukraine noch nicht reif. „Jetzt gerade bombardiert Russland jeden Tag die Ukraine und wir sind deshalb leider noch nicht an dem Punkt, wo man das diskutieren kann“, sagte Lambsdorff den Funke-Zeitungen.
Noch am Samstag sprach der ukrainische Präsident Selenskyj selbst davon, der Krieg solle 2025 durch Diplomatie beendet werden. „Unsererseits müssen wir alles tun, damit dieser Krieg nächstes Jahr endet“, so der Ukraine-Präsident in einem Interview im ukrainischen Radio. In der jetzigen Lage sei zu erwarten, dass Verhandlungen für die Ukraine schlecht ausgehen würden. „Wir müssen ihn mit diplomatischen Mitteln beenden“.
Der Luftschlag setzt auch ein Signal für den G20-Gipfel am Montag in Dienstag in Rio de Janeiro. Putin schickt seinen Außenminister. Doch zu bereden ist nach diesem barbarischen Luftschlag nicht mehr viel …
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