Das späte 1:1 der Bayern (Musiala/85. Minute) in Dortmund entwickelte sich nach Schlusspfiff zum Aufreger des Top-Spiels. Weil ein BVB-Star vermeintlich ausgeknockt am Boden lag…
Kopftreffer-Diskussion! Hätte der Schiri vor Bayerns 1:1 abpfeifen müssen?
Die strittige Szene: Dortmunds Sabitzer brachte Leroy Sané zu Fall. Der starke Schiedsrichter Sven Jablonski (34), der seinen ersten Klassiko pfiff, entschied auf Freistoß. Sané schnappte sich die Kugel und traf den in der Mauer stehenden Niklas Süle voll ins Gesicht. Der BVB-Verteidiger sank zu Boden.
Dortmunds Abwehr-Kollege und Kapitän Nico Schlotterbeck hob die Hand, wollte zeigen, dass Jablonski das Spiel unterbrechen soll. Doch der ließ weiterspielen und Musiala köpfte wenige Augenblicke danach zum Entsetzen der Dortmunder anschließend das 1:1.
Jablonski: „Es war eine wichtige Szene. Der Schuss wird abgewehrt und dann folge ich dem Ball, weil es unmittelbar danach weitergeht und unmittelbar danach ein Tor erzielt wird. Ich habe auf Tor entschieden und war mir nicht sicher, ob eine schwere Kopfverletzung vorlag!“
BILD-Schiedsrichter-Experte Thorsten Kinhöfer (56) erklärt: „Es liegt im Ermessen des Schiedsrichters, ob und wann er bei einem Kopftreffer abpfeift.“
Zwischen Kopftreffer und Kopfballtor lagen nur knapp acht Sekunden. Fakt ist: Im März 2023 haben die Klubs der Bundesliga und der 2. Bundesliga ein einheitliches Protokoll zum Umgang mit Kopfverletzungen von Spielern im deutschen Profifußball unterzeichnet. Darin wurde auch festgelegt: „Besteht der Verdacht auf eine Kopfverletzung (z. B. Gehirnerschütterung), unterbricht der/die Schiedsrichter/-in das Spiel, damit der verletzte Spieler von dem/der Mannschaftsarzt/-ärztin untersucht werden kann.“
Darauf bezog sich auch Dortmunds Trainer Nuri Sahin (36), der sagte: „Ich kenne die Regel so, dass das Spiel abgebrochen oder unterbrochen wird, wenn jemand im Gesicht getroffen wird.“
Vincent Kompany (38) hielt dagegen. Das Spiel hätte aus seiner Sicht nicht unterbrochen werden dürfen! Der Bayern-Trainer: „Kein Problem! Erfahrener Spieler! Gut versucht …“
Wirft Kompany Süle da sogar Schauspielerei vor? [–>Der Belgier erklärt: „Ich habe auch Fußball gespielt. Ich verstehe ihn. Aber das geht alles so schnell und in dieser Aktion kann man nicht aufhören, weil man nicht weiß, was noch passiert. Es waren viele, viele Leute daran beteiligt. Hoffentlich geht es ihm gut. Aber … (lacht) ich habe 17 Jahre Fußball gespielt. Alle Spieler kennen die Regeln und man kann immer versuchen, das zu nutzen. Es ist kein Vorwurf oder keine Kritik, aber in dieser Aktion, wenn so viel passiert – da kann man nicht abpfeifen.“
Schlotterbeck brachte die BVB-Meinung am späten Abend sportlich auf den Punkt: „Wir haben gehofft, dass er abpfeift. Das hat er nicht getan. Ich glaube, falsch war es nicht…“
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