Am Ende spielten sich in der Bay-Arena bekannte Szenen ab: Die Leverkusener Profis feierten Arm in Arm vor der Nordkurve den souveränen Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale.
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Dominierende Halbzeit von Bayer 04
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Der 3:0-Erfolg gegen den Zweitligisten SV Elversberg war das Ergebnis einer dominanten Vorstellung in der ersten Halbzeit, die an die besten Auftritte der Vorsaison erinnerte: sicher und präzise im Pass- und Kombinationsspiel, und das für Bayer 04 so typische, erdrückende Ballbesitzspiel nahm dem Gegner früh die Luft für eine mögliche Reaktion. „Wir sind zufrieden. Einige Spieler hatten in den letzten Partien nicht viele Spielminuten, daher konnten wir einigen eine Chance bieten. Manche haben zusammen noch nicht so häufig gespielt, aber heute haben sie es gut gemacht“, lobte Leverkusens Trainer Xabi Alonso seine Mannschaft.
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Die Begegnung war bereits nach der ersten Hälfte entschieden: Ein schneller Doppelschlag durch Stürmer Patrik Schick, sowie ein herrlicher Freistoß von Aleix Garcia stellten nach kurzer Zeit die Weichen auf Sieg. Mit der 3:0-Führung im Rücken ließ die Werkself in der zweiten Hälfte jedoch nach, gewährte somit Elversberg deutlich mehr vom Spiel, die dadurch zu gefährlichen Offensivaktionen kamen. Am Ende der Partie stand sogar ein Eckenballverhältnis von 12:3 für die Saarländer auf dem Papier. Zwar verteidigte Leverkusen diese allesamt weg, hatte aber auch das dafür nötige Spielglück – über ein Gegentor hätte sich die Werkself nicht beschweren dürfen.
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Zudem trat erneut ein Defizit zutage: die gelegentliche Passivität im Spiel gegen den Ball. Es ist ein Verhalten, das die Rheinländer bereits in den Partien gegen Leipzig, Kiel, Brest und Bremen wertvolle Punkte gekostet hatte. „Der Ballbesitz war in der zweiten Hälfte nicht gut. Elversberg stellte um und war mit zwei Außenverteidigern offensiver ausgerichtet. Wir konnten nicht mehr so intensiv drücken, daher hatten sie mehr Spielanteile. Das war nicht der Plan“, erklärte Alonso selbstkritisch.
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Jonas Hofmann in guter Form
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Auch aufgrund der kurzen Zeit Regenerationszeit von drei Tagen bis zum Duell daheim gegen den VfB Stuttgart am Freitag (20.30 Uhr, Dazn) schaltete die Mannschaft gegen Elversberg einen Gang runter. Das entsprach jedoch nicht ganz dem Matchplan, wie auch Mittelfeldspieler Jonas Hofmann sagte: „Es war keine bewusste Maßnahme, das Spiel etwas langsamer anzugehen, aber manchmal liegt zwischen Theorie und Praxis ein kleiner Unterschied. Wenn man drei Tage später wieder spielt und 3:0 führt, schaltet man im Unterbewusstsein etwas runter. Das ist völlig normal und auch in Ordnung, solange wir souverän weiter spielen und uns nicht in Bredouille bringen lassen.“
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Der 32-jährige zeigte sich in den vergangenen Partien stark verbessert, agierte gegen Elversberg gewohnt laufstark und war in der offensiveren 3-5-2-Formation flexibler eingebunden – als kreativer Freigeist im Mittelfeld und wahlweise als zusätzlicher Angreifer. „Jonas kann wie ein zweiter Stürmer oder ein vierter Mittelfeldspieler agieren, er hat diese Intelligenz und hat es im Spiel gut gemacht“, lobte Alonso. Für Hofmann, der in dieser Saison bisher nur sporadisch zum Einsatz gekommen war, war der Auftritt eine Bestätigung seines Aufwärtstrends: „Es ist wichtig, auf dem Platz zu stehen. Ich mache mir nicht mehr so viel Druck, wenn ich spiele. Ich bin schon lange dabei und besinne mich darauf, was mich stark macht und was ich der Mannschaft mitgeben kann. Ich finde, das habe ich in den letzten drei, vier Spielen ordentlich gemacht“.
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Vorfreude auf das Duell mit Stuttgart
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Der Erfolg im Pokal markierte auf nationaler Ebene das erste Spiel ohne Gegentor seit Ende August, als Leverkusen in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Carl Zeiss Jena mit 1:0 gewann. Das Weiterkommen gibt der Mannschaft daher Auftrieb für die bevorstehende Partie gegen den Vizemeister. „Der souveräne Sieg hat der Mannschaft gut getan“, befand Hofmann und schob nach: „Am Freitag spielen wir zu Hause und wollen unbedingt gewinnen. Aber Stuttgart hat unfassbare Qualitäten und verfolgt einen ähnlichen Spielstil wie wir. Die letzten Begegnungen waren alle sehr knapp.“
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Mit einem Sieg könnte die Werkself nicht nur den dritten Tabellenplatz untermauern, sondern würde den Anschluss an RB Leipzig und Bayern München, die bereits fünf Punkte Vorsprung haben, nicht gänzlich aus den Augen verlieren. Die Vorfreude auf das in der Vergangenheit immer wieder brisante und spannende Duell ist groß, so Hofmann: „Ganz Fußball-Deutschland war in den letzten 18 Monaten immer wieder heiß auf die Partie. Wir werden alles daransetzen, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Doch es wird ein sehr harter Gegner.“