Der SAP Garden bleibt der Garten Eden für den FC Bayern Basketball.
Nach drei Pleiten in der Euroleague in Serie schlagen die Münchener bei der Rückkehr in ihr Wohnzimmer zum ersten Mal überhaupt die AS Monaco – 95:94 (53:40). 8,4 Sekunden vor Schluss bricht Shabazz Napier den Fluch. In einem Krimi hätten gegen den Tabellen-Zweiten der Königsklasse selbst 23 Punkte Vorsprung um ein Haar nicht gereicht.
„Ein großer Sieg für uns“, freute sich Napier über den ersten Euroleague-Erfolg im Jahr 2025. „In solchen Momenten fühle ich mich wohl. Ich hatte das Gefühl, dass mein Wurf heute gut genug ist.“
Nach der 69:112-Klatsche bei Spitzenreiter Olimpiacos Piräus hatte Trainer Gordon Herbert (65) getobt („Peinlich!“) und eine Reaktion gefordert. Die bekam er schon am Sonntag in der Easycredit BBL beim 87:59 im Rekord-Spiel der MLP Academics Heidelberg in Mannheim. Doch das war nur der Vorgeschmack auf das, was die 11.200 Fans im ausverkauften SAP Garden nach fünf Auswärtsspielen in Folge erlebten …
Euroleague: Zaubern und zittern: Bayerns Basketballer besiegen den Monaco-Fluch
In der ersten Viertelstunde warfen sich die Bayern in einen Rausch: 11 von 13 Versuchen flogen bis dahin von jenseits der 6,75-Meter-Linie durch den Ring. „Wow, sind die Bayern heiß. Es ist mal wieder Magic im Garden“, staunte Magenta-Kommentator Sebastian Ulrich. Und überbot sich in Superlativen: „Absurd!“ „Die Bayern zaubern! Meine Güte, man muss sich kurz die Augen reiben.“
Die A.S. total überfordert – die Bayern führen mit bis zu 23 Punkten (46:23/16.).
Ein wesentlicher Grund dafür: Babb is back – Nick Weiler-Babb (29) ist zurück!
Der Nationalspieler hatte zwei Euroleague-Partien wegen einer Daumen-Verletzung verpasst. Auch jetzt ist er noch nicht zu 100 Prozent fit. „Er hat noch immer Schmerzen und fühlt sich nicht wohl“, verriet Herbert vorher. Doch der Verteidigungsminister biss auf die Zähne – und zeigte, warum er der wichtigste Mann bei den Bayern ist. Das belegen auch die Zahlen: 18 Punkte, 6 Assists, 3 Steals.
Doch Boss Marko Pesic (48) hatte schon vorher gemahnt: „Es braucht die beste Leistung der Saison.“ Der Beweis: Kaum gingen die Bayern vom Gas, holte sich Monaco in den letzten fünf Minuten vor der Halbzeit das Momentum. Und behielt es auch nach der Pause. Die Münchener kommen gar nicht mehr zu Würfen von außen. Monaco ist auf 62:56 dran. Im Garden wird es plötzlich still.
Aber zum Glück ist nicht nur Nick Weiler-Babb zurück. Auch Carsen Edwards (26) hat endlich wieder eine heiße Hand. Der Top-Scorer (25 Punkte) trifft fast, wie er will, und stoppt den Lauf der Gäste. 78:68 nach 30 Minuten. Es wird wieder ein Krimi.
„Wir hatten ein paar großartige Momente“, sagte Herbert hinterher bei Magenta. „Aber wir wussten, dass sie irgendwann einen Lauf haben werden. Dafür sind sie ein zu gutes Basketball-Team und extrem talentierte Individuen.“
Die Münchener bleiben zu Beginn des Schluss-Abschnitts fast drei Minuten ohne Punkte. Immer wieder nervige Unterbrechungen, weil die Schiedsrichter zum Videobeweis gehen oder die Spiel-Uhr korrigieren. Monaco gleicht zum 88:88 aus. 1:25 Minuten vor Schluss sogar die erste Führung der Gäste 90:88. Der SAP Garden kann nur Drama! Der letzte Wurf entscheidet: Napier fasst sich ein Herz – und trifft. Den Rest besorgt Weiler-Babb, der Monacos Super-Star Mike James nicht mehr werfen lässt.
Der Held des Abends erklärt: „Davor hatte er einen Dreier über mich rübergeworfen. Da habe ich es persönlich genommen, ihn zu stoppen, um das Spiel zu gewinnen.“ Weiler-Babb überglücklich: „Es war gut, wieder mit den Jungs auf dem Feld zu stehen. Ich habe es vermisst. Jetzt wollen wir die Dinge am Laufen halten.“
Nächster Gegner in der Doppelspielwoche ist am Freitag Virtus Bologna (20.30 Uhr, Magenta Sport).
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